Altersgerechtes Bad – Was Sie beachten müssen
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist ein altersgerechtes Bad so wichtig?
- Die wichtigsten Elemente eines altersgerechten Bades
- Wie Sie Unfällen durch ein altersgerechtes Bad vorbeugen können
- Finanzierung und Zuschüsse für Ihr altersgerechtes Bad
- Finanzielle Unterstützung – auch ohne Pflegegrad
- Beratung für Ihr seniorengerechtes Bad
Das Bad ist ein wichtiger Teil unseres Lebens – für Hygiene, Körperpflege oder einfach zur Entspannung. Seine Bedeutung wird häufig unterschätzt, zumindest solange man uneingeschränkten Zugang hat und nicht viele Gedanken daran verschwendet. Verändert sich die Lebenssituation, kann man jedoch schnell einen ganz anderen Bezug zum eigenen Bad bekommen. Irgendwann ist das Aufsuchen des eigenen Badezimmers keine einfache Kleinigkeit mehr, die geradezu automatisch erledigt wird. Stattdessen treten Probleme, Ängste und Herausforderungen auf. In diesem Fall sollte über ein altersgerechtes Bad nachgedacht werden.
Warum ist ein altersgerechtes Bad so wichtig?
Insbesondere ältere Menschen haben oft mit den angesprochenen Problemen zu kämpfen. Viele ältere Menschen leiden unter verschiedensten körperlichen Einschränkungen, viele sind einfach nicht mehr ganz so fit wie früher. Auch zunehmende soziale Isolation ist ein Thema, das oft noch viel zu sehr verschwiegen wird. Umso wichtiger ist es auch für ältere Menschen, einen weitgehend problemfreien und leichten Alltag absolvieren zu können. Auch die Wahrung der Selbstständigkeit ist für viele ältere Menschen ein sehr hohes Gut. Daher sollten alltägliche Grundbedürfnisse wie die Körperpflege nicht mit hohen Hürden, Problemen und Herausforderungen verbunden sein. Ein altersgerechtes Bad kann eine erhebliche Entlastung darstellen. Das Aufsuchen des Bades sollte auch im Alter keine Ängste auslösen und – so weit möglich – selbstständig ausgeführt werden können. Die selbstständige Wahrung solcher für andere Menschen unscheinbaren Alltagsangelegenheiten kann einen großen Zuwachs an Lebensqualität bedeuten. Man fühlt sich sicherer und befreiter und kann seine Energie für andere Dinge einsetzen. Vielleicht freut man sich sogar auf eine ausgiebige Dusche oder ein Bad, einfach um zu entspannen.
Die wichtigsten Elemente eines altersgerechten Bades
Damit die positiven Veränderungen beziehungsweise die Beibehaltung der Selbstständigkeit gewahrt werden können, kann über bauliche Maßnahmen nachgedacht werden. Hierbei kann das Bad wieder oder erstmalig altersgerecht werden. Ein altersgerechtes Bad unterscheidet sich in einigen Aspekten von einem „gewöhnlichen“, nicht angepassten Bad. Einige Elemente sind für ältere Menschen besonders wichtig und werden im Folgenden beschrieben.
Dadurch, dass Menschen im Alter oft mit Mobilitätseinschränkungen bis zur Pflegebedürftigkeit oder Sehbeschwerden belastet sind, sind bestimmte Dinge für ein altersgerechtes Bad zu beachten. Ähnlich wie bei einem barrierefreien Bad, ist allgemein ein größerer Platz von Bedeutung. So kann es hilfreich sein, wenn das Bad geräumiger ist und die einzelnen Elemente (Dusche, Toilette, Waschbecken etc.) sich weiter auseinander befinden. So ist immer genügend Platz zum Bewegen, ohne irgendwo anzustoßen. Auch hier ist der individuelle Bedarf entscheidend für die Umsetzung. Eine Person, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, benötigt natürlich ein größeres Platzangebot im Bad als eine Person mit etwas leichteren Einschränkungen. Die Wichtigkeit von mehr Geräumigkeit sollte auch nicht bei den Türen vergessen werden. Je breiter diese sind, desto einfacher ist der Zugang. Auch sollte darauf geachtet werden, dass nicht viel Kraft aufgewendet werden muss, um die Tür zu öffnen. Nicht nur das Bad als Ganzes, sondern auch die einzelnen Elemente können geräumiger gestaltet werden, sodass sie bequemer und leichter zu benutzen sind. So wären die Maße von 150 x 150 cm für eine Dusche ideal, sodass auch eingeschränkte Person dort genug Platz zur Bewegung haben. Die Option der Bodengleichheit ist hierbei insbesondere in Betracht zu ziehen. Eine bodengleiche Dusche ist ebenerdig und kommt ohne Schwelle beim Einstieg aus.
Finanzierung und Zuschüsse für Ihr altersgerechtes Bad
Wie alle seniorengerechten Umbaumaßnahmen, ist auch ein altersgerechtes Bad eine Kostenfrage. Einzelne Anpassungen lassen sich vielleicht noch leicht stemmen, größere Maßnahmen bedürfen aber oft einer Unterstützung. Hier lohnt es sich immer, eine Pflegeberatung in Anspruch zu nehmen und die verschiedenen Zuschussmöglichkeiten zu prüfen.

Liegt bereits ein Pflegegrad bzw. eine Pflegestufe vor, kann man sich an die Pflegekasse wenden. Diese berät und prüft Ihren Bedarf und kann bis zu 4.180 Euro für die sogenannten „wohnraumverbessernden Maßnahmen“ zuschießen.
Ist der Antrag bewilligt, können dann Rechnungen, beispielsweise von Handwerkern, zur Erstattung bei der Pflegekasse eingereicht werden. Liegt in Ihrem Fall kein attestierter Pflegegrad vor, sollten sie schnellstmöglich einen Pflegegrad beantragen.

Achten Sie darauf, erst nach Bewilligung des Antrags mit der Baumaßnahme zu beginnen.
Finanzielle Unterstützung – auch ohne Pflegegrad
Früher konnten auch Personen ohne Pflegegrad über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einen nicht rückzahlbaren Zuschuss für einen altersgerechten Badumbau beantragen – zum Beispiel im Rahmen des Programms „Altersgerecht Umbauen“ (Investitionszuschuss 455-B). Dabei wurden bis zu 10 % der Kosten (maximal 5.000 Euro) übernommen.
Seit dem 1. Januar 2025 ist dieses Zuschussprogramm jedoch eingestellt, neue Anträge sind nicht mehr möglich.
Aktuell bietet die KfW im Bereich Barrierefreiheit nur noch den zinsgünstigen Kredit „Altersgerecht Umbauen – Kredit 159“ an. Dieser kann ebenfalls ohne Pflegegrad beantragt werden und ermöglicht bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit für barrierefreie Umbaumaßnahmen, etwa im Bad. Direkte Zuschüsse von der KfW gibt es derzeit nicht mehr – alternativ können Förderprogramme von Ländern oder Kommunen sowie Unterstützung durch Stiftungen in Betracht gezogen werden.
Beratung für Ihr seniorengerechtes Bad
In jedem Fall empfiehlt es sich, sich eingehend beraten zu lassen, insbesondere was den individuellen Bedarf und die Zuschussmöglichkeiten betrifft. Auch bei der Auswahl geeigneter Anbieter zum Badumbau berät Sie unser Team kostenlos und unverbindlich. Unabhängig davon, ob bereits ein Pflegegrad bzw. eine Pflegestufe vorliegt oder nicht: Ein altersgerechtes Bad ist ein wichtiger Faktor im Leben älterer Menschen und trägt positiv zu einer verbesserten Lebensqualität bei.
Wir unterstützen Sie gerne
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